Absolut empfehlenswert für den Fan von Horror und Mystik: F e s t a - V e r l a g

Montag, 30. April 2012

Patient Null

Was haben Joe Ledger, Bruce Willis und Chuck Norris gemeinsam?


Klappentext:

Als Detective Joe Ledger den Terroristen Javad Mustapha mit zwei Kugeln niederstreckt, scheint der Auftrag erledigt: Der Feind ist tot. Vier Tage später erfährt Ledger jedoch, dass Mustapha von den Toten zurückgekehrt ist. Die Terroristen haben in einem Geheimlabor ein Virus entwickelt, mit dem sie Menschen in Zombies verwandeln können. Für Ledger beginnt ein beispielloser Alptraum …


Sehr viel gab der Klappentext für mich nicht her, und ich war förmlich hin und her gerissen, ob ich mir das Buch nun kaufe, oder nicht. Zum Glück gibt es noch mein Schwesterlein, die mir das Buch prompt als Zwischendurch-Snack überließ.

Nun, dies ist sicherlich nicht die erste Rezension zu diesem Buch, und die vielen Meinungen auf Amazon gehen so breit auseinander, wie das geölte Sitzfleisch von Ice-T's Schneggche. Wer auf übertriebenes Action-Helden-Fastfood steht, für den ist dieser Roman definitiv ein absolutes Muss. Und da ich ein ausgesprochener Freund von Testosteron-Zusatz in der Muttermilch bin, hat es Jonathan Maberry auch nicht sonderlich schwer, mich als seinen neuen besten Freund zu gewinnen. So, nun mal Schluss mit der Beweihräucherung, und weiter zu den Fakten:

Was gleich zu Anfang auffällt: Detective Joe Ledger ist eine abgebrühte coole Kampfsau, der scheinbar mit jeder noch so ausweglosen Situation klar kommt. Übertrieben actionlastig sind auch die vielen Kampfszenen. Wer auf so etwas steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten.

Die Story strotzt nur so voller Klischees: Böse Terroristen wollen die Welt unterjochen und eine neue Ordnung aufbauen. Unser Held wird von einer mysteriösen Geheimgesellschaft rekrutiert, wobei er von seinen "neuen Freunden" zunächst abgecheckt und schließlich als würdig befunden wird. Natürlich kommen auch die Themen "Liebelei am Arbeitsplatz", "die Verrätersau" und der "geheimnisvolle Mister X" nicht zu kurz.

Der Roman beginnt als typischer Agententhriller und geht in der zweiten Buchhälfte in heilloses Zombie-Gemetzel über. Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Untaten der Widersacher, die untereinander ganz eigene Probleme zu bewältigen haben.

Fazit:


Uhm... ich bin etwas zwiegespalten was meine objektive Meinung angeht. Natürlich stehe ich auf sinnlose Actionkracher, wie ich sie auch zu Dutzenden in meiner kleinen Heimvideothek habe. Wer lehnt sich nicht schon mal gerne Abends auf der Couch zurück und lässt sich bei einem guten Film von Chuck Norris eine geistige Vergewaltigung über sich ergehen? Einfach mal abschalten und "nicht denken müssen" ist doch auch mal ganz nett, oder? Andererseits lasse ich mich auch mal gerne von einer ausgetüftelten Story mit etwas mehr Tiefe und Niveau fesseln, was man hier leider nicht erwarten kann. Egal, unsere Kinder lassen wir ja auch Pokemon und Spongebob schauen, hrhr 8-)

@ alle die auf Actionhelden mit knochentrockenen Sprüchen und Schaschlik-Effekte stehen: Unbedingt zugreifen! (5 von 5 Hirnpunk-Punkte)
@ alle einfühlsame Wesen die bei "Pferdeflüsterer" und "Philadelphia" so richtig aufblühen: Peinlich zu Boden berührten Blick aufsetzen, erschrocken die Hand vor dem Mund halten und schnell weiter gehen... (3 von 5 Hirnpunk-Punkte)
 

"Patient Null" von Jonathan Maberry erschien 2010 beim Heyne-Verlag

576 Seiten
Originaltitel: Patient Zero
Übersetzung: Wally Anker
ISBN: 3-453-52604-X

Kostenlose Leseprobe: *klick mich*


Tom

1 Kommentar: